Was einmal erwähnt werden sollte…
Wir Blinden bemängeln ab und an Barrieren in unserem Alltag – und wenn, dann oft berechtigt. Ich möchte von einer positiven Begebenheit berichten, die sich heute zugetragen hat und sehr schön deutlich macht, dass es auch anders geht.
Auf dem Weg zum Freibad sah ich mich mit einem LKW, einem Bagger und einigen dicken Schläuchen auf einem einigermaßen schmalen Gehweg konfrontiert und dachte gleich, was ich in solchen Momenten oft denke: “Huch!?”
Auf dem Heimweg wechselte ich gleich die Straßenseite und lief an dem Ort vorbei, der sich nun als Baustelle entpuppte. Kurz darauf kam ein junger Mann auf mich zu und sagte: “Hallo! Entschuldigen Sie bitte, haben Sie einen Augenblick Zeit? Mein Name ist (Name leider vergessen), ich komme von der Firma Hurtig Leitungsbau. Wir verlegen Breitband-Internet-Leitungen.”. Er erklärte mir wirklich hilfreich und total freundlich, an welchem Tag sie wo genau welche Seite des Gehwegs aufbuddeln werden, um Kabel zu verlegen, sowie wo und wann sie die Straße anstatt des Gehwegs bearbeiten werden, nur für den Fall, dass ich auf meiner route genau an der Stelle die Straße überqueren muss, und wie lange die ganze Aktion insgesamt noch dauern wird.
Wow! Ich bedankte mich sehr herzlich dafür, dass er sich die Zeit genommen hatte, um mich derart präzise und hilfreich in den Bauplan einzuweihen. Kurz darauf half mir einer seiner Kollegen, indem er mich auf zwei Transporter aufmerksam machte, die auf meiner Route auf dem Gehweg standen. Ich bedankte mich auch bei ihm und ließ seinem Kollegen nochmals schöne Grüße und vielen Dank ausrichten.
Oft muss man ja schon dankbar sein, wenn auf einer Baustelle im Anblick des nahenden Blinden einmal kurz der Presslufthammer abgeschaltet wird, damit man sich auf seine Umgebungsgeräusche konzentrieren kann. Dass sich aber ein Arbeiter mit Namen und Firma bei mir vorstellt und sich Zeit für eine solch gute Erklärung nimmt, war für mich eine neue und wirklich nette Erfahrung.
Und weil man immer sehr leichtfertig Namen und Firmen nennt, von denen man sich ungerecht oder einfach dämlich behandelt fühlt, halte ich es für angebracht, dass die Firma Hurtig Leitungsbau GmbH aus Dresden hier positiv hervorgehoben wird. Man ist im Zeitplan, in der Kernstadt noch im August mit der Bereitstellung schneller Internet-Infrastruktur fertig zu sein. Der Name Hurtig scheint hier also in jeglicher Hinsicht Programm zu sein.